Fachpresse-Statistik 2018: Warum ist der Werbekunde König?

Experten beschwören seit vielen Jahren den Untergang der Printmedien. Zugegeben, die Umsätze mit gedruckten Medien sind leicht rückläufig, während digitale Medien das Wachstum treiben. Dennoch liefern Printmedien die höchsten Erlöse. Die Fachpresse-Statistik 2018 zeigt: Ganzheitliche Strategien sind Trumpf. Denn der Werbekunde hält das Zepter in der Hand.


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Für die aktuelle Fachpresse-Statistik hat der Verein Deutsche Fachpresse seine Mitglieder Anfang 2019 um eine Marktschätzung gebeten. Die Ergebnisse der standardisierten Online-Befragung sprechen für sich. Mit einem Umsatzplus von 1,1 Prozent ist die deutsche Fachmedienbranche nach wie vor stabil und zukunftsorientiert aufgestellt. Maßgeblicher Umsatztreiber sind die digitalen Medien. In diesem Bereich sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro gestiegen. Mit anteiligen Umsätzen von 33,1 Prozent sind Online-Medien die zweitwichtigste Erlösart für Fachmedienhäuser. Mit ihren Websites haben 59 Prozent der Befragten Umsätze erzielt, die 7,3 Prozent höher waren als 2017. Digitale Fachzeitschriften folgen mit 55 Prozent, ihr Umsatz ist um 3,6 Prozent gestiegen, während 41 Prozent der Fachmedienhäuser mit Datenbanken Umsatz gemacht haben, eine Zunahme um knapp zehn Prozent.

Welche Rolle spielen Printmedien?

Dem gegenüber stehen die Erlöse mit Printmedien, die mit Umsatzverlusten in Höhe von 2,5 Prozent nach wie vor leicht rückläufig sind. Mit einem Umsatzanteil von 53,7 Prozent und einem Gesamtumsatz von 4,15 Milliarden Euro waren sie 2018 die wichtigste Haupterlösart – wenngleich die Printerlöse insgesamt um 105 Millionen Euro zurückgegangen sind. Dass die Umsätze der Fachmedienbranche dennoch um 1,1 Prozent gestiegen sind, ist darauf zurückzuführen, dass die Gewinne mit digitalen Produkten und Dienstleistungen die Verluste im Printbereich überkompensiert haben.

Warum sind Veranstaltungen und Dienstleistungen wichtig?

Daneben verzeichnen auch die Geschäftsfelder Veranstaltungen/Messen und Dienstleistungen eine positive Entwicklung. Rund 70 Prozent der befragten Medienhäuser sind im wachsenden Geschäftsfeld Veranstaltungen/Messen aktiv, im Bereich Dienstleistungen sind es etwas mehr als 50 Prozent. Der Veranstaltungssektor verbucht ein Plus von 4,9 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 610 Millionen Euro. Auch von Fachmedienhäusern angebotene Dienstleistungen kommen gut an. Hier sind die Umsätze 2018 um 5,8 Prozent auf 260 Millionen Euro gestiegen. „Die Notwendigkeit, kundenzentrierte Geschäftsmodelle anzubieten, macht vor der Fachmedienbranche natürlich nicht Halt“, erklärt Christian A. Schmitt, Director Media Sales der Haufe Group und Vorsitzender der Kommission Media Sales der Deutschen Fachpresse. „Sich mit einem vielfältigen Angebot breit aufzustellen, ist die wichtigste Maßnahme für Fachmedienhäuser, um ihre eigene Zukunft zu sichern.“

Warum braucht es ganzheitliche Strategien?

Welche weiteren Schlüsse lassen sich aus den Ergebnissen der jüngsten Fachpresse-Statistik ziehen? „Wir sind schon seit langem davon überzeugt, dass heutzutage nur ganzheitliche Strategien zum gewünschten Erfolg führen“, führt Christian A. Schmitt weiter aus. „Medienhäuser müssen die Marketingziele ihrer Werbekunden im Blick behalten und wirkungsvolle Lösungen in verschiedenen Kanälen anbieten. Dazu gehört auch, die Content-Marketing-Initiativen der Kunden mit Angeboten im Bereich Corporate-Publishing zu unterstützen. Es gilt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen bewährten Printmedien, aufstrebenden Online-Publikationen und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch im Rahmen von Veranstaltungen zu schaffen. Der Werbekunde ist König, und wir als Fachmedienhäuser müssen die Lösungen anbieten, die er sucht.“

Was bringt die Zukunft?

Die befragten Fachmedienhäuser blicken positiv in die Zukunft. 55 Prozent erwarten für 2019 weitere Umsatzsteigerungen. Daneben plant die Mehrheit, das eigene Produktportfolio zu vergrößern, zwei Drittel der Befragten möchten ihr Angebot sogar in mehreren Bereichen gleichzeitig erweitern: 59 Prozent wollen verstärkt in digitale Medien, 41 Prozent in Veranstaltungen und Messen investieren. Etwas geringer fallen die geplanten Investitionen in den Bereichen Dienstleistungen (18 Prozent) und Print (14 Prozent) aus. Als Ursache für die anstehenden Erweiterungen des Portfolios nennen die Befragten die wachsende externe Konkurrenz. 59 Prozent beobachten eine zunehmende Verbreitung branchenfremder Wettbewerber im Fachmedienbereich: Die etablierten Fachmedienhäuser betrachten insbesondere Start-ups, Software-Unternehmen und Social-Media-Anbieter als neue Akteure im Markt.

Die vollständigen Ergebnisse der Fachpresse-Statistik 2018 können Sie auf der Website der Deutschen Fachpresse herunterladen.

In welchen Werbeträgern Sie Ihre Zielgruppe adressieren können, erfahren Sie in unserem Media Center.

Christian Schmitt
Christian Schmitt
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Director Media Sales

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E-Mail: Christian.Schmitt@haufe-lexware.com