#fürEINANDER mit Sandy Wilzek: Anderen ein Sparringspartner sein

Sich gegenseitig zu unterstützen, ist im Moment wichtiger denn je. Warum es in der Krise entscheidend ist, Kunden als Sparringspartner beratend zur Seite zu stehen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken, verrät Sandy Wilzek, Leiterin der Kommunikationsagentur Möller Horcher, im #fürEINANDER-Interview.


#fürEINANDER mit Sandy Wilzek: Anderen ein Sparringspartner sein
© Sandy Wilzek / Möller Horcher

Liebe Sandy, die Initiative #fürEINANDER hat es sich zum Ziel gesetzt, Erfahrungen zu teilen und anderen dadurch eine konkrete Unterstützung zu bieten. Wie geht ihr als Agentur mit der aktuellen Situation um und vor allem, was ratet ihr Euren Kunden?

Eine vergleichbare Situation hat es bis jetzt noch nicht gegeben. Sie ist für uns alle neu. Entsprechend gibt es keine Best Practices, auf die wir zurückgreifen können. Diese gilt es, erst zu schaffen und das, angesichts der rasanten Entwicklungen, möglichst schnell. Bezogen auf unsere Agentur standen zunächst grundlegende operative Fragen im Raum, etwa ob und wann alle Mitarbeiter ins Homeoffice gehen, um sie gesundheitlich zu schützen.

Für viele unserer Kunden war zudem schnell klar, dass die Kommunikation in diesem Ausnahmezustand eine entscheidende Rolle einnimmt. Grundsätzlich raten wir ihnen, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und nicht auf ein Minimum herunterzufahren. Es ist allerdings weder richtig, einfach so weiter zu kommunizieren wie bisher, noch in eine typische Krisenkommunikation zu verfallen. Natürlich ist es dennoch sinnvoll, die kommunikativen Maßnahmen an die momentane Situation anzupassen. Sich empathisch zu zeigen und dabei authentisch zu bleiben, ist dabei ein absolutes Muss. Das bedeutet auch, die Dinge beim Namen zu nennen. Allerdings sollte das stets lösungsorientiert und mit einem positiven Wording geschehen. Auch in Zeiten von Corona gibt es mehr als eine reine „Corona-Kommunikation“. Fachthemen sind und bleiben weiterhin wichtig. Diese Chance können Unternehmen nutzen, um sich zu positionieren – selbstverständlich unter der Prämisse, keinen künstlichen Bezug zur Krise herzustellen, sondern angemessen auf die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen einzugehen.

Uns ist es wichtig, unseren Kunden bei all ihren Fragen beratend zur Seite zu stehen. Wir wollen für sie ein Sparringspartner sein, auf den sie jederzeit zukommen können. Gleichzeitig liegt es uns am Herzen, unsere Kunden auch ganz konkret bei der Umsetzung, und das am besten so schnell wie möglich, zu unterstützen. Aus diesem Grund bieten wir allen Interessierten aktuell einen kostenfreien Beratungstermin à 100 Minuten per Webmeeting an.

Obwohl oder gerade, weil sich unser Aktionsraum im Moment auf die eigenen vier Wände beschränkt und wir uns nur noch virtuell treffen können, setzt dies viele positive Ideen in den Menschen frei, um sich solidarisch zu zeigen. Welche kreativen Maßnahmen haben sich im Zuge von Corona entwickelt?

Neben den neuen Herausforderungen lassen sich gleichzeitig auch zahlreiche positive Initiativen beobachten, beispielsweise eure Initiative #fürEINANDER – mit der ihr einen Hashtag aufgreift, der bereits rege in den sozialen Medien genutzt wird. Darüber hinaus gibt es viele lokale beziehungsweise regionale Initiativen. Kinder malen beispielsweise Regenbögen an Fenster, im Erzgebirge leuchten Schwibbögen in das Dunkel der Nacht hinaus, lokale Geschäfte rufen Einheimische auf, um sie mit Spenden vor dem Aus zu bewahren, und, und, und. Auch Unternehmen treten mit kreativen Entwicklungen auf den Schirm, etwa mit freihändig bedienbaren Türöffnern, die sich mit einem 3D-Drucker vervielfältigen lassen. Oder sie stellen ihre Produktion um, etwa um mehr Atemschutzmasken herzustellen oder Krankenhäuser mit Beatmungsgeräten zu beliefern. Trotz der unterschiedlichen Herausforderungen ist jeder einzelne mit unheimlich viel Leidenschaft und Engagement dabei und findet vielfältige (kreative) Lösungen. Das gilt auch für unser Team, auf das ich sehr stolz bin. Denn jeder einzelne von ihnen passt sich bestmöglich an die aktuelle Situation an: Sie haben sich zu Hause spontan einen Arbeitsplatz eingerichtet, stemmen parallel Job und Kinderbetreuung und sind trotzdem für ihre Kunden und #fürEINANDER da. Insgesamt finde ich es beeindruckend, wie überall im Land Empathie und Solidarität aufleben und den Zusammenhalt stärken.

Warum ist es Deiner Meinung nach wichtig, den Blick in die Zukunft zu richten und bereits jetzt in Sachen Kommunikation an die Zeit nach Corona zu denken?

Eines ist klar: Irgendwann wird die Krise vorbei sein und das Business-Leben sich allmählich wieder normalisieren. Allerdings müssen wir uns auch darauf einstellen, dass nicht alles so sein wird wie zuvor. Was das im Detail bedeutet, kann bislang wohl noch keiner so richtig abschätzen. Ich glaube, dass nach der Krise eher die Unternehmen in Erinnerung bleiben, die auch in schwierigen Zeiten Flagge gezeigt haben – und nicht die, die alle kommunikativen Zugbrücken hochgezogen hatten. Die Entscheidungen, die Unternehmen heute in Sachen Kommunikation treffen, werden definitiv beeinflussen, wie der Markt sie morgen, in der Zeit nach Corona, wahrnimmt. Die folgenden drei Tipps können Unternehmen dabei helfen, ihren Blick in die Zukunft zu richten und alternative Wege auszuprobieren:

  • Tipp 1: Messekommunikation planen
    Viele Messen sind nicht komplett abgesagt, sondern in den Herbst verschoben. Daher empfiehlt es sich schon jetzt, die Messe- und Eventkommunikation zu planen. Im Herbst werden wahrscheinlich viel mehr Messen und Veranstaltungen als sonst stattfinden, das heißt, sowohl Kunden als auch Interessenten werden wesentlich stärker „umworben“. Unternehmen tun gut daran, nachzufragen, wann die Medien mit der Vorberichterstattung für die neu terminierten Messen beginnen, um ihre Kommunikationsmaßnahmen, etwa Pressemeldungen, entsprechend darauf abstimmen zu können.
     
  • Tipp 2: Zeit für virtuelle Gespräche nutzen
    Nicht nur Unternehmen müssen sich auf die ausgefallenen und verschobenen Messen einstellen, sondern auch Journalisten. Aus diesem Grund ist es ratsam, bereits geplante Messegespräche sowohl mit Kunden als auch mit Redakteuren durch Telefonkonferenzen und Web-Meetings zu ersetzen. Unternehmen können jetzt die Zeit nutzen, um einen (persönlichen) Kontakt zu relevanten Medien aufzubauen.
     
  • Tipp 3: Neue Formate testen
    Vorträge oder Workshops fallen ins Wasser? Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um beispielsweise ein kleines Testprojekt in Sachen Video zu starten. Ob ein erster Erklärfilm im Rahmen der Content-Marketing-Strategie oder eine virtuelle Präsentation als Ersatz für eine ausgefallene Produktpräsentation – es gibt viele Möglichkeiten, das Thema Bewegtbild gerade jetzt nutzenstiftend anzugehen.

Liebe Sandy, vielen Dank für Deine Zeit und dass Du, Deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!

Sandy Wilzek (Jahrgang 1980) ist seit über 16 Jahren in der B2B-Kommunikation tätig und seit 2007 Agenturleiterin bei Möller Horcher (www.moeller-horcher.de). Als PR-Consultant betreut die diplomierte Medienwirtin IT- und Hightech-Unternehmen in den Bereichen PR, Lead Management, Content Marketing und Social Media. Die Kommunikationsagentur Möller Horcher steht für langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how im Bereich der Business-to-Business-Kommunikation. Die Agentur fokussiert sich auf kommunikative Maßnahmen zu Vertriebsunterstützung und unterhält sehr gute Kontakte zu Fach- und Branchenmedien. Seit 2018 unterstützt Möller Horcher Haufe Media Sales in der konzeptionellen und inhaltlichen Ausgestaltung der Haufe Media Lounge.

Möglichkeit zur Vernetzung:
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Christian Schmitt
Christian Schmitt
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Director Media Sales

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E-Mail: Christian.Schmitt@haufe-lexware.com